1.
Sie schlenderte durch den Flur der riesigen Abteilung für Leukämie Kranke. Das Elend das sie sah berührte sie zu tiefst. Es war quälend Menschen allen Alters hier zu sehen. Es war ein Ort an den sie kam um Hoffnung zu verbreiten. Denn sonst gab es bei manchen Fällen nicht viel. Am meisten berührte es sie, wenn es junge Menschen waren, die noch nicht einmal richtig gelebt hatten. Manche davon hatten keine Hoffnung, kämpften tapfer gegen diese Krankheit. Einige davon schafften es, aber leider nicht alle. Gerade diese Leute hatte Nanami besonders im Auge. Auch wenn es sie oft so belastete, war es ihre Aufgabe ihnen Hoffnung zu spenden. Sie bewunderte diese Menschen. Sie waren stärker als sie glaubten. Wenn es wirklich darauf ankam.
Sie hielt bei einer Zimmertür an und sah hinein. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen als sie das kleine Mädchen sah, welches aufgrund der Medikamente bereits keine Haare mehr hatte, aber trotzdem noch so tapfer lächelte. Heute hatte sie Besuch. Es war schön anzusehen, dass es immer noch Menschen gab die sich um ihre Mitmenschen kümmerten in jeder Lebenslage.
Nanami hatte bereits viel gesehen. Kein Wunder, sie war schon unzählbar alt. Das was sie gesehen hatte war leider nicht alles positiv. Manche Menschen kümmerten sich nur um sich, waren viel zu beschäftigt mit sich selbst als auch nur den Gedanken daran zu verschwenden an jemand anderen zu denken. Manche davon taten es mit Absicht, widerrum manche merkten es nicht einmal. Wieder Andere wurden so sehr eingeteilt, dass ihnen garnichts anderes übrig blieb.
Was auch immer es war, Nanami wünschte sich oft, dass es anders wäre. Diese Menschen hier, in dem Zimmer des kleinen Mädchens, waren gute Beispiele für Menschen die sich wirklich kümmerten. Selbst wenn sie soviel selbst zu tun hatten. Oh ja, das hatten sie bestimmt.
Nachdenklich lehnte Nanami sich gegen den Türstock und lächelte vor sich hin. Sie war in ihrer Geistform und niemand konnte sie sehen. Naja, es gab schon Menschen die das konnten, allerdings bezweifelte Nanami, dass es in diesem Krankenhaus jemand gab der es konnte. Dazu mußte man schon befähigt sein. Ein Tempeldiener vielleicht, oder jemand der spirituell veranlagt war. Jemand der eine Bestimmung hatte. Nanami wußte es garnicht so genau. Es gab sehr wenige die es konnten und selbst Nanami hatte in ihrem Leben bisher nur zwei davon getroffen. Wobei sie sich bei einer von ihnen nicht sicher war, ob sie von ihrer Existenz wußte.
"Ach, was denke ich da schon wieder. Wenn mein Kopf doch nur einen Knopf hätte auf den ich drücken könnte um all diese Gedanken loszuwerden. Ich denke doch wirklich über alles nach." dachte sie sich. In dem Moment kam auch schon der Arzt herein und marschierte geradewegs durch sie hindurch. Nanami seufzte. Sie spürte zwar nichts, dennoch war es komisch. "Wenn die Menschen nur wüßten." murmelte sie leise und hob ihre Hand in der eine Kerze erschien. Lächelnd zeichnete sie mit dieser Richtung Mädchen ein Kreuz in die Luft. Eine angenehme Atmosphäre entstand im Raum und plötzlich wirkten die sich darin befindenden Menschen glücklich. Zufrieden nickte Nanami und machte sich auf den Weg ins nächste Zimmer.